Banken und Sparkassen sowie Versicherungen und Kapitalanlagegesellschaften müssen sich künftig stärker als bisher mit Nachhaltigkeitsrisiken in ihrem Geschäftsmodell auseinandersetzen. Die Bankenaufsicht (BaFin) hat mit der finalen Fassung des Merkblatts zum Umgang mit Nachhaltigkeitsrisiken ihre Sichtweise auf Good-Practice-Ansätze veröffentlicht, wie beaufsichtigte Unternehmen potenzielle negative Auswirkungen aufgrund von Ereignissen oder Bedingungen aus den Bereichen Umwelt (Environment), Soziales (Social) oder Unternehmensführung (Governance) identifizieren, beurteilen und bewerten sowie steuern und berichten sollen.
Wenngleich im Zentrum des Merkblatts das Risikomanagement steht, sollte der Fokus von beaufsichtigten Unternehmen auch auf der verantwortungsvollen Ausübung ihrer Geschäftstätigkeit liegen, um langfristigen Geschäftserfolg zu fördern. Egal ob bei der Kreditvergabe oder sonstigen Finanzierungsprodukten, dem Investmentbereich, dem betrieblichen Umweltschutz oder dem Fremdbezug von Leistungen – Verantwortungsbewusstes Handeln in allen Kernaktivitäten sowie der zentralen Organisation richtet sich konsequent an Nachhaltigkeitsleitlinien aus. Soziale und ökologische Verantwortung prägen nachhaltiges Banking, denn nicht zuletzt mit dem Aktionsplan zur Finanzierung nachhaltigen Wachstums hat die EU-Kommission das Thema nachhaltiges Finanzwesen im Jahr 2018 auf den Plan gerufen. In insgesamt zehn Handlungsfeldern wird hierin der Beitrag und die Hebelwirkung des Finanzsektors zu nachhaltigerem Wirtschaftswachstum definiert und dessen Transformation stärker als zuvor vorangetrieben.